Mittwoch, 27. August 2025 | News | Blog, Mitgliedernews, Gründernews

Von der Idee zum Industrieeinsatz: Wie ModelForge KI in die Produktion bringt

Rückblick auf ein Jahr EXIST-Förderung voller Tempo, Tests und technologischer Durchbrüche. Mit ihrer Abschlusspräsentation im EXIST-Gründungsstipendium hat das Team von ModelForge – bestehend aus Innokentij Bogatykh, Gerardo Brand Rihm und Teslin Roys – eindrucksvoll gezeigt, wie sich moderne Forschung mit konkretem Industriebedarf vereinen lässt.

Das Team von ModelForgen zusammen mit den DZ.S Coaches und den Betreuern der THA

Das Team von ModelForgen zusammen mit den DZ.S Coaches und den Betreuern der THA

Start mit klarer Vision

Mit Erhalt des EXIST-Gründerstipendiums des BMWE im Oktober 2024 begab sich ModelForge auf eine Mission mit klarem Ziel: Die optimale Steuerung komplexer, dynamischer Systeme - direkt aus der Forschung in die industrielle Realität. Der Weg war alles andere als geradlinig und bot deutlich mehr Optionen als Zeit - ein häufiges Problem innovativer Gründungsideen. Um möglichst schnell und ohne Umwege voranzukommen, setzte das Team auf schnelle und kontinuierliche Iteration - ganz im Sinne von Jeff Bezos: „Our success […] is a function of how many experiments we do per day.“

Vom Pain Point zur Lösung

Um das Kernproblem zu identifizieren, führte das Gründungsteam über 200 Gespräche mit Anlagenbauern sowie Unternehmen aus Chemie, Energie, Biotech und Leichtbau. Dabei kristallisierte sich ein zentrales Problem heraus: Störungen sind Alltag, Entscheidungen unter Unsicherheit die Norm – und menschliche Entscheider stoßen oft an Grenzen. 

Erstes Zwischenfazit? KI ist neu, die Probleme sind alt. Genau hier setzt ModelForge an: mit Technologie, die entlastet statt ersetzt, Abweichungen früh erkennt und Entscheidungen praxisnah und in Echtzeit unterstützt.

Der Copilot für Anlagen

Der KI-gestützte Anlagen-Copilot von ModelForge empfiehlt optimale Fahrweisen, Sollwerte und Umschaltpunkte und reagiert in Echtzeit auf Störungen. Der„human-in-the-loop“-Ansatz macht die Einführung beim Kunden schlank und ermöglicht den Einsatz auch bei geringerem Automatisierungsgrad. Zudem ist das System gut skalierbar, denn es lässt sich mit minimalen Zusatzaufwand auf qualitativ ähnliche Schwesteranlagen übertragen. Das Ergebnis: geringerer Ressourcenbedarf, weniger kognitive Last, schneller Nutzen. Wichtig dabei: Der Mensch bleibt immer im Loop - mit voller Kontrolle.

Status Quo

Nach einem Jahr intensiver Arbeit hat ModelForge nicht nur identifiziert, wie die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells sichergestellt werden kann, sondern trägt sich bereits aus eigener Kraft. Die Kerntechnologie ist in realen Umgebungen validiert und schafft die Grundlage für einen optimalen und störungsrobusten Betrieb. Das adaptive und einfach zu implementierende System ist robust gegenüber Änderungen des Anlagenverhaltens , erkennt Abweichungen frühzeitig und unterstützt Entscheider:innen mit kontextgenaue Handlungsvorschlägen

Und so geht's weiter – Ausblick & Finanzierung

Dieselbe Methodik, mit der heute der Copilot entsteht, lässt sich weitgehend automatisieren und zu einer Softwarelösung weiterentwickeln, welche zunächst intern und langfristig auch von anderen Unternehmen eigenständig genutzt werden kann. Im Fokus stehen komplexe chemische und energieerzeugende Anlagen, weil dort der Bedarf und Nutzen am höchsten sind. Dabei bleibt Kundennähe weiterhin der Kompass.

Damit die Arbeit mit Kunden an konkreten Lösungen Tempo behält, setzt ModelForge vorerst auf wirksame, noch nicht vollautomatisierte Werkzeuge. Perspektivisch arbeitet das Team an der vollautomatisierten Generierung optimaler Regelungen. Denn der Copilot soll langfristig um einen Autopiloten zur eigenständigen Anlagenstäuerung erweitert werden. Diese vollständige Automatisierung wird mit Investorenkapital aus einer für 2026 geplanten Runde vorangetrieben. Die Vision: Die Implementierung optimaler Steuerungen wird so einfach und standardisiert wie bei klassischen Methoden – unabhängig vom betrachteten System. 

 

Unser Fazit: ModelForge zeigt, wie praxisnahe KI aussehen kann – und wir freuen uns, das Team weiter auf seinem Weg zu begleiten.

 

🔗 Mehr zum Projekt und zur Vision des Teams auf der Website: ModelForge GmbH
🔗 Oder direkt zum LinkedIn-Profil: ModelForge auf LinkedIn

 

Das Digitale Zentrum Schwaben – dein Netzwerk für digitale Innovation

Als Digitales Zentrum Schwaben (DZ.S) begleiten wir Startups wie fibclick auf ihrem Weg – mit einem starken Netzwerk, praxisnahem Know-how und flexiblen Räumen für kreatives Arbeiten. Gemeinsam mit dem aitiRaum e.V. schaffen wir ein Umfeld, in dem Ideen wachsen und Innovationen Realität werden. Unser Ziel: Macher:innen befähigen, die Welt von morgen zu gestalten.