Dienstag, 26. November 2013 | News | Blog, Mitgliedernews

Unternehmer aus der Region zu Gast bei Innovationsführer Sortimo

Über 100 Unternehmer folgten am 20.11.2013 der Einladung des Landratsamtes Augsburg und des aiti-Parks zum Unternehmerabend nach Zusmarshausen zur Sortimo International GmbH. Im Mittelpunkt standen die Themen Cloud und Datenschutz.

v.l.n.r.: Herwig Leiter, Stefan Schimpfle, Reinhard Braun, Birgit Maneth, Landrat Martin Sailer, Robert Freudenreich (Foto: Luis Oder, Sortimo)

v.l.n.r.: Herwig Leiter, Stefan Schimpfle, Reinhard Braun, Birgit Maneth, Landrat Martin Sailer, Robert Freudenreich (Foto: Luis Oder, Sortimo)

Die Enthüllungen über das Abhören und Ausspähen von Daten nähren derzeit nicht gerade das Vertrauen in Datenspeicher im Internet. Laut BKA sind in Deutschland rund 750.000 Rechner mit Trojanern infiziert, die vertrauliche Daten unbemerkt weiterleiten. Der Schaden durch Wirtschaftsspionage beläuft sich in Deutschland jährlich auf rund 50 Milliarden Euro. Wenn es nach den Anbietern geht, ist die Cloud eine Wundertüte: mehr Flexibilität, mehr Performance und geringere Kosten. Die Frage nach der Sicherheit bleibt jedoch offen. Kritische Unternehmensdaten haben daher in der Cloud nichts verloren. So sieht man das auch bei Sortimo, wenngleich man bei Innovationen für die Zukunft durchaus über Cloud-Lösungen nachdenkt, weil sie skalierbar sind und Flexibilität bieten.

Der Unternehmerabend zum Thema „Datenschutz und Datenspeicherung in der Cloud - Möglichkeiten für mittelständische Unternehmen“ am 20.11.2013 fand reges Interesse (zur Bildergalerie). In ihren Grußworten gingen Landrat Martin Sailer und aiti-Park Geschäftsführer Stefan Schimpfle unter anderem auf die Bedeutung von IT-Sicherheit in der Wirtschaft ein. Sortimo-Geschäftsführer Reinhard Braun hob in seinen Begrüßungsworten die „guten Infrastrukturen“ hervor. Sie seien ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Region.

Nichts dem Zufall überlassen
Im weiteren Verlauf des Abends stellte Robert Freudenreich, Gründer und Geschäftsführer der Secomba GmbH eine konkrete Lösung für die Verschlüsselung von Daten vor. Seine Kunden sind über den Globus verstreut und nutzen die Software Boxcrypter zur Verschlüsselung von Daten, die das Unternehmen verlassen. „Aktuell ist das keine Technologie mehr, die nur Geheimdiensten vorbehalten ist“, klärte er die Teilnehmer auf.
Im Vortrag von IT-Fachanwältin Birgit Maneth ging es um die rechtlichen Grundlagen und Risiken im Umgang mit der Cloud. Sie empfahl, im Vorfeld nicht nur genau zu überlegen, welche Daten in der Cloud abgelegt werden sollen, sondern auch den Anbieter auf Herz und Nieren zu prüfen. Bei der anschließenden Vertragsgestaltung mit Cloud-Dienstleistern sollte man nichts dem Zufall überlassen.

Cloud-Angebote nicht immer eindeutig
Jürgen Kohler, Geschäftsführer der Sortimo-Tochter Solutions und Technology gab den Zuhörern einen Einblick in die IT-Strukturen des Mittelständlers. Das Datenvolumen habe sich in den letzten 10 Jahren verzehnfacht. Die Rechnerkapazität aus der Cloud nutze man bei Sortimo derzeit nur in ganz speziellen Fällen, beispielsweise für Auswertungen. Für Kohler sind viele Cloud-Angebote nicht eindeutig und deshalb wirtschaftlich nicht dar-stellbar. In vielen Fällen liegen die Daten im Ausland und folglich sei weder Transparenz vorhanden, wer wann Zugriff hat, noch gäbe es Rechtskonformität. Bei Sortimo sei man derzeit mit der eigenen IT jedoch so flexibel, dass die Cloud an sich nicht mehr bieten könne, so Kohler. Für künftige Entwicklungen sieht er aber durchaus Potential: BigData und Kollaboration sind für ihn denkbare Zukunftsthemen.

IT-Infrastrukturen müssen skalierbar sein
Im letzten Vortrag ging Volker Amann, Leiter Marketing und Entwicklung, BS Systems – eines Joint Venture Unternehmens von Bosch und Sortimo, auf strategische Entwicklungen ein. Mit neuen Lösungen will man neue Geschäftsfelder erschließen. So können mit der Integration von NFC (Near-Field-Communication)-Technologie Werkzeug- und Materialboxen an Warenwirtschaftssysteme angebunden und Prozesse optimiert werden. Apps können Suchzeiten minimieren und die Bestandsverwaltung in Fahrzeugen erleichtern. Die für solche Lösungen erforderlichen IT-Infrastrukturen müssen skalierbar und global verfügbar sein.

Erfahrungsaustausch erwünscht
Das Angebot zur Unternehmensführung wurde von den meisten Teilnehmern angenommen. Bevor das Networking mit einem äußerst geschmackvollen Büfett begann, konnte man sich bei einem Rundgang über die Produktion, das Logistikzentrum und die Präsentationsräume bei Sortimo informieren.
Wie immer diente der Unternehmerabend auch als Plattform für den Erfahrungsaus-tausch. Die Nutzung neuer Technologien ist ein Risiko das leichter bewältigt werden kann, wenn man umfassend informiert ist. Ein neues Projekt des aiti-Parks, das eKompetenz Netzwerk eBusiness-Lotse Schwaben, hat genau das zum Ziel. Hier werden Unternehmern kostenlose Informationen zu Cloud-Computing, IT-Sicherheit und Datenschutz und weiteren Themen angeboten. An einem Infostand konnten Gespräche geführt und Materialien mitgenommen werden.

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