Mittwoch, 11. Januar 2012 | Gründernews

Start-Up-Story: Die Acomba UG

Mit neuen Ideen und viel Engagement haben die Unternehmensgründer auf sich aufmerksam gemacht, die sich in der Rubrik „Start-Up-Story“ vorstellen. Diesmal im Portrait: Das Augsburger Start-Up Acomba UG (haftungsbeschränkt).

Das Team der Acomba UG (haftungsbeschränkt)

Das Team der Acomba UG (haftungsbeschränkt)

Mit der Verschlüsselungssoftware BoxCryptor haben die drei Gründer und Geschäftsführer der Acomba UG, Robert Freudenreich, Christopher Gruber und Andrea Wittek, ein einzigartiges Produkt entwickelt, das es deren Kunden ermöglicht, Cloud Storage sicher zu nutzen.

Andrea Wittek erzählt, was uns in 2012 von der Acomba UG erwartet und warum Netzwerke und Kontakte essentiell für den Erfolg eines jungen Unternehmens sind.

 

Andrea, wie ist die Idee zu BoxCryptor entstanden?
Die Idee zu BoxCryptor entstand sozusagen aus einer eigenen Notlage. Für ein anderes Projekt wollten wir Daten in der Cloud – also im Internet – speichern. Bei der Suche nach dem besten Anbieter von Cloud Storage sind wir dann auf Dropbox gestoßen. Wir waren von der Funktionsweise von Dropbox begeistert, hatten allerdings Bedenken, unsere Daten ohne eine zusätzliche Verschlüsselung  im Internet zu speichern. Dann sind wir abermals auf die Suche gegangen und haben versucht, eine Verschlüsselungslösung zu finden, die für die Speicherung von Daten in der Cloud optimiert ist. Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt nichts auf dem Markt, das unseren Ansprüchen - wie z.B. die Unterstützung mobiler Plattformen -  gerecht geworden wäre. Robert – unser Informatiker – hat dann kurzerhand beschlossen, selbst eine solche Software zu entwickeln.


 

Andrea Wittek, Acomba UG (haftungsbeschränkt)

Wie funktioniert euer Geschäftsmodell und was kostet es wen?
Unser Geschäftsmodell ist ein sogenanntes Freemium-Modell. Das heißt, dass der Download einer begrenzten Version unserer Software auf allen Plattformen (Windows, Android und iOS) kostenlos für Privatnutzer verfügbar ist. Für Nutzer, denen diese limitierten Versionen nicht genügen und Geschäftskunden, bieten wir kostenpflichtige Vollversionen an. Für Windows kann die Software für den Privatgebrauch für einmalig 29,99€ erworben werben, die Android-App für 4,99€. Die iOS Vollversion kostet bei Privatnutzung 5,99€, bei gewerblichem Gebrauch 7,99€.

 


Was hat sich seit dem Start von BoxCryptor getan bzw. was ist für 2012 noch geplant?
Seit dem Start von BoxCryptor hat sich unglaublich viel getan. Unsere Windows-Software wurde bereits über 60.000 Mal heruntergeladen, die Android-App bereits über 7.000 Mal. Wir konnten uns auch über eine Vielzahl an Berichten über unsere Software im Fernsehen (ARD Internet Ratgeber), in Printmedien (u.a. c’t, PC Praxis) und im Internet (u.a. Chip online, ComputerBILD) freuen.
Nachdem unser Ziel in 2011 insbesondere die Abdeckung aller wichtigen – auch mobilen – Plattformen war, werden wir in 2012 das Produkt weiter verbessern: Im Moment arbeiten wir zum Beispiel an einem erweiterten Schlüsselmanagement. Auch haben wir bereits Pläne für weitere Produkte im Cloud-Security-Bereich.


Wie gestaltet sich Eure Unternehmensfinanzierung?
Wir hatten das Glück bei unserem Gründungsvorhaben vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert zu werden und zwar im Rahmen des EXIST-Gründerstipendiums. Dank des Stipendiums war es uns möglich in den ersten Monaten ohne finanziellen Druck eine marktreife Lösung zu entwickeln. Darüber hinaus konnten wir diverse Sachmittel wie z.B. Notebooks, Reisekosten oder Beratungskosten aus dem Stipendium finanzieren.
Um das Unternehmen auch nach dem Ablauf der Förderzeit zu finanzieren, sind wir seit November auf der Suche nach einer Anschlussfinanzierung mit Business Angels. Im Moment stehen wir kurz vor dem Abschluss einer solchen Seed-Runde.


Wurdet Ihr bei der Unternehmensgründung unterstützt?
Bei der Unternehmensgründung wurden wir einerseits durch das erwähnte Stipendium unterstützt. Aber auch unser Coach, Herr Schimpfle vom aiti-Park, und unser Mentor, Herr Prof. Bauer von der Universität Augsburg, haben uns stets durch Feedback und Beratung unterstützt. Grundsätzlich ist natürlich auch immer der Rückhalt im privaten Umfeld sehr wichtig. Hier können wir  zum Glück auf die Unterstützung unserer Familien und Freunde setzen.

 

Wie wichtig waren/sind Netzwerke und Kontakte für Euren Start und die Entwicklungsschritte Eures Start-Ups?
Dass Netzwerke bei einer Unternehmensgründung sehr wichtig sind, haben wir schnell gemerkt. Dank des EXIST-Gründerstipendiums und den damit verbundenen monatlichen Treffen mit anderen geförderten Teams aus der Region konnten wir uns schnell ein Netzwerk mit anderen Gründern aufbauen. Auch die Teilnahme an verschiedenen Events für Gründer und Investoren hat uns geholfen Kontakte zu Investoren oder auch zu erfolgreichen Unternehmern zu knüpfen. Gerade für uns als noch junge Gründer war und ist es sehr hilfreich in Gesprächen mit diesen Kontakten kontinuierlich Feedback sowie Tipps zu erhalten.


Welche wichtige Empfehlung oder welchen Tipp würdest Du anderen Gründern mit auf den Weg geben?
Ich kann Gründern den Tipp geben möglichst schnell und mit möglichst vielen Leuten über ihre Idee zu sprechen.  Viele Gründer halten ihre Idee oft geheim aus Angst, jemand könnte ihnen ihre Idee und ihr Geschäftsmodell stehlen. Nach unserer Erfahrung ist diese Haltung allerdings falsch. Die Gefahr, dass das Gründungsvorhaben misslingt ist um einiges größer, wenn man nicht über seine Idee spricht und sich nicht rechtzeitig von möglichst vielen Seiten Feedback holt. Denn nur dann bekommt man ein Gespür dafür, wie man seine Idee erfolgreich und möglichst noch besser machen kann.


Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

Mehr zu Acomba und BoxCryptor hier oder direkt unter www.boxcryptor.com