Mittwoch, 23. Februar 2011 | Branchennews

Software-Entwickler profitieren von Experten-Know-how

Das Wissensnetzwerk Software und Systems Engineering (WiSSE) vernetzt IT-Profis aus ganz Bayern. Das dritte Treffen fand am 17. Februar 2011 zu agilen Methoden und testgetriebener Entwicklung im aiti-Park statt.

Thomas Eisenbarth, Geschäftsführer makandra GmbH

Thomas Eisenbarth, Geschäftsführer makandra GmbH

Thomas Eisenbarth, Geschäftsführer und Mitgründer des 2009 aus der Universität Augsburg ausgegründeten IT-Unternehmens makandra gab beim dritten Treffen der Projektgruppe WiSSE am 17. Februar 2011 im aiti-Park spannende Einblicke in die Philosophie des Unternehmens. Die Entwicklung mittels agiler Softwareentwicklungsmethoden auf der Basis von Ruby on Rails und ein starkes Netzwerk sind zwei der Erfolgsgeheimnisse von makandra. Bundesweit arbeiten nur wenige Unternehmen derart innovativ bei der Entwicklung von Software – das schafft wichtige Wettbewerbsvorteile.

 

Warum scheitern viele Software-Entwicklungsprojekte? Lassen sich Softwareprojekte ohne vereinbarte Pauschalpreise verkaufen? Sind Pflichtenhefte die richtige Basis für einen Auftrag? Thomas Eisenbarth gab am Ende seines durch viele Fragen und intensive Diskussionen unterbrochenen Vortrags wertvolle Tipps: „Mit kleinen Projekten starten, dem Kunden keine Daumenschrauben anlegen, Vertrauen zum Kunden und zu den Mitarbeitern haben, die Anforderungen wirklich verstehen, in kleine Arbeitspakete zerlegen und Fachwissen vom Kunden konsequent einfordern, um schnell vorzeigbare Ergebnisse zu produzieren und zu liefern – bei makandra hat`s funktioniert!“.

 

Über 30 Entwickler, Programmierer, IT-Verantwortliche, Vertreter von Wissenschaft und Wirtschaft aus ganz Bayern kamen, um zu erfahren wie sich die neuen und in der Theorie vielfach bekannten Ansätze agiler Softwareentwicklung in die Realität umsetzen lassen. Professoren von Hochschulen und Universitäten informierten sich über die aktuell in Projekten eingesetzten Methoden und die Anforderungen aus Kundensicht. Prof. Dr. Bernhard Bauer, der fachliche Leiter der Initiative, freute sich über die lebhafte Diskussion. Er stellte klar, dass auch größere Projekte in Teilabschnitte untergliedert und so deutlich kundenorientierter entwickelt werden können. Allerdings dürfen der Überblick und eine klare Softwarearchitektur dabei nicht gänzlich fehlen.

 

Auch testgetriebene Methoden und Tools unterstützen eine Programmierung ohne Bugs und Fehler. Damit lassen sich menschliche Fehler und Betriebsblindheit effektiv verhindern. Dass sich der Erfolg und die anfängliche Akzeptanz neuer Software im Laufe ihrer Nutzung oft ins Gegenteil umkehren, und durch viele Änderungen und Anpassungen für den User ein oft wenig erfreulicher Zustand eintritt, ist ein bekanntes Phänomen. Das unter Experten „Technische Verschuldung“ genannte Problem lässt sich durch konsequentes Refactoring lösen. Dieses ist bei größeren Projekten nur noch möglich, wenn sich Entwickler durch automatische Tests sicher sein können, nichts kaputt zu machen, was schon einmal funktioniert hat.

 

Die Teilnehmer profitieren vom offenen und direkten Informationsaustausch und nehmen auch eine Anreise, zum Beispiel aus Hof oder Bayreuth in Kauf. Beim nächsten Treffen dreht sich alles um schlechte Erfahrungen – auch davon lässt sich viel lernen. Interessierte Unternehmen können per E-Mail an wisse@ds-lab.org aktuelle Informationen zum Projekt anfordern und sich für weitere Veranstaltungen anmelden.

 

Über WiSSE:
Das Projekt WiSSE wurde über die Arbeitsgruppe kitTransfer der Kommunikations- und Informationstechnologie Initiative (kit) e.V. initiiert. Mit-Initiatoren und Partner sind das Institut für Software und Systems Engineering an der Universität Augsburg, die bayerischen IT-Regionalinitiativen IT-Cluster Oberfranken e.V. (Bamberg), NIK e.V. (Nürnberg) und ROSIK e.V. (Rosenheim). Unterstützt wird das Projekt vom bayerischen I&K-Cluster BICC-NET und dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie.

 

Fachliche Projektleitung:   
Prof. Dr. Bernhard Bauer
Institut für Software und Systems Engineering
Universität Augsburg                                                   
Telefon: +49 821  598-21 18                                        
E-Mail: bauer@informatik.uni-augsburg.de  

Organisatorische Projektleitung:
Andrea Henkel
WiSSE Projektorganisation
kit e.V.
Telefon: +49 821 450 40 33-33
E-Mail: wisse@ds-lab.org