Mittwoch, 22. Februar 2023 | News | Blog, Gründernews, Branchennews, Expertennews

NICE TO KNOW: Über die Bedeutung von IP-Schutz im Metaverse

Startup-Ideen können nicht nur in der realen Welt, sondern auch in der digitalen Welt verwirklicht werden. Momentan sind neue spannende technologische Entwicklungen rund um das „Metaverse“ in aller Munde. Wir haben mit Dr. Katharina Brassat von Maucher Jenkins Patentanwälte und Rechtsanwälte gesprochen, welche Rolle IP-Schutz im "Metaverse" spielt.

 

Kannst du uns erklären, was das „Metaverse“ ist und welche Bedeutung der gewerbliche Rechtsschutz dabei spielt?

Das Metaverse ist ein Technologietrend, bei dem es darum geht eine virtuelle Welt zu etablieren, die eine digitale Realität mit eigener Wirtschaft und Gesellschaft bildet. Es werden dazu verschiedenste digitale Möglichkeiten zu einer neuen Wirklichkeit zusammengefügt. Und in so einem Raum gibt es natürlich viele Möglichkeiten für Innovationen und Kreativität, die aber auch mit Schutzrechten bedacht werden sollten.

 

Und wie sieht es konkret mit Intellectual Property im Metaverse aus?

Intellectual Property (IP) Rechte wie Patente, Marken, Designs und Urheberrechte sind im Metaverse von ebenso entscheidender Bedeutung wie in der realen Welt. Auch im Metaverse tragen die Schutzrechte dazu bei Innovationen und Kreativität zu schützen und die neue Metaverse-Wirtschaft voranzutreiben. Ein Startup, das ein Produkt rund um oder im Metaverse entwickelt, sollte dieses Produkt durch ein Patent schützen. Ein Startup, welches eine Marke für sein reales Produkt oder seinen realen Firmennamen besitzt, sollte auch den virtuellen Klon seines Produkts oder seinen Firmennamen für den virtuellen Standort im Metaverse schützen lassen. Das klingt sehr ungewöhnlich und futuristisch, aber es haben sich schon Wege in der IP-Branche etabliert, die solch einen Schutz möglich machen – aber automatisch erstreckt sich das reale Schutzrecht nicht, man muss hier selbst aktiv werden.

 

Welche Rolle spielst du als Patentanwältin in der Unterstützung eines Startups beim IP-Schutz im Metaverse?

Ich kann Startups dabei helfen erfolgreich durch die neue Welt der Schutzrechte im Metaverse zu navigieren. Zusammen können wir identifizieren welche Arten von Schutzrechten für das Startup im Metaverse relevant sind und eine Strategie entwickeln, wie die Schutzrechte in der virtuellen Welt, die in der realen Welt ergänzen können. Ich helfe zudem dabei Anmeldungen zur Erlangung der Schutzrechte auf den Schutz im Metaverse zuzuschneiden.

 

Was unterschätzen Startups häufig, wenn es um IP im Metaverse – oder auch in der realen Welt – geht?

Ein häufiger Irrglaube dem Startups unterliegen ist leider, dass geistiges Eigentum keine Brisanz hat und „auf später“ verschoben werden kann. In der realen Welt hat das schon viele Startups wertvolle Argumente bei der Investorensuche wie auch echte Vermögenswerte gekostet. Wie sich das Metaverse entwickeln und welche Rolle die Metaverse-Wirtschaft in Zukunft auch in der realen Welt spielen wird ist schwer abzusehen. Aber gerade Startups bewegen sich an der vordersten Front der Innovationen – da sollte das Metaverse mitgedacht werden. Wir helfen gerne dabei Schutzrechtsanmeldungen so zu gestalten, dass sie in der realen und der virtuellen Welt wirksam sind. Auf die Expertise von Patentanwältinnen und Patentanwälten zurückzugreifen ist – in beiden Welten – ratsam, um wirklich wertvolle Schutzrechte zu erlangen. 

 

Du bist im DZ.S Expertenrat als Expertin aktiv. Warum ist es dir persönlich so wichtig Gründer:innen zu unterstützen? 

Während sich unsere Workshops, Seminare und Fachbeiträge im Rahmen der Partnerschaft an das gesamte Netzwerk des DZ.S richten, können wir im Expertenrat ganz individuell in die Eins-zu-eins-Beratung gehen. Es macht mir viel Spaß tiefer in die Themen der Startups einzusteigen, um ihnen bei ihren konkreten Fragen zur Seite zu stehen. Unser Mitwirken im Expertenrat ist also eine super Ergänzung zu unserer Partnerschaft. 

 

Maucher Jenkins und das DZ.S intensivieren seit Jahresbeginn ihre Partnerschaft. Was zeichnet den Wirtschaftsraum Augsburg für eine tolle Gründungskultur aus und was begeistert euch an der Zusammenarbeit

Augsburg ist als schwäbische Metropole mit seiner umfangreichen Wissensinfrastruktur mit Hochschulen und Forschungsinstituten sehr interessant. Es gibt in der Region ein breites Spektrum an Fördermaßnahmen für Gründer:innen und Unternehmer:innen, die eine wichtige Unterstützung der Gründungsvorhaben darstellen. Innovative Köpfe können zudem in diesem Wirtschaftsraum von der starken Präsenz von kleinen und mittelständischen Unternehmen profitieren, die sich hier ansiedeln. Die Mischung all dessen bildet ein ideales Netzwerk, in dem sich Menschen zu ihren Ideen austauschen können. 

Das Digitale Zentrum Schwaben ist die zentrale Anlaufstelle im Raum Augsburg für die Vernetzung von etablierten Unternehmen und Startups, die sich zu den Themen digitales Wissen und Ideen austauschen möchten. In diesem Umfeld fühlen wir uns sehr wohl, da wir uns von Haus aus für Innovationen und deren Umsetzung interessieren. Unsere bisherige Zusammenarbeit war sehr fruchtbar und wir schätzen die offene Art des Teams sehr gemeinsame Projekte umzusetzen. Wir denken, dass wir gemeinsam noch viel in der Augsburger Gründungsszene erreichen können und haben nicht lange überlegt die Partnerschaft noch auszuweiten.