Montag, 17. Oktober 2011 | News | Blog

KfW: Gründerinnen und Gründer in der Kreativwirtschaft

Rund 122.000 Menschen gründeten im vergangenen Jahr ein Unternehmen in der Kreativwirtschaft in den Bereichen Software- und Games-Industrie, Werbemarkt, Kunstgewerbe, Filmwirtschaft oder Theater. Die KfW Bankengruppe hat diese Gruppe untersucht und sie mit Gründerinnen und Gründern anderer Sektoren verglichen.

 

Gründerinnen und Gründer in der Kreativwirtschaft sind in der Regel jünger, besser ausgebildet und beständiger in ihrer Geschäftstätigkeit. Über 60 Prozent von ihnen gründen zunächst im Nebenerwerb und mehr als 80 Prozent ohne Mitarbeiter. Für die Analyse "Fokus Innovation: Gründungen in der Kreativwirtschaft" wurden die Daten des KfW Gründungsmonitors aus den Jahren 2007 bis 2010 zurückgegriffen.

 

Im kreativwirtschaftlichen Gründungsgeschehen dominieren überwiegend kommerzielle Segmente, während kulturnahe einen eher kleineren Teil der Kreativwirtschaft ausmachen: Mehr als ein Viertel startet über den untersuchten Zeitraum (2007-2010) im Bereich Software- und Games-Industrie (inkl. Internetprogrammierung). Ein weiteres Viertel gründete ein Unternehmen im Werbemarkt (Werbagenturen, Sales Promotion). Gründungen in den Bereichen der Darstellenden Künste hingegen oder der Filmwirtschaft sowie in der Rundfunk- und Fernsehwirtschaft sind mit jeweils unter 4 % relativ selten.

Über die Hälfte aller Gründer sind bei ihrem Start in die Selbständigkeit unter 35 Jahre alt (vs bei anderen Gründungen: 36 %), drei Viertel starten allein, also ohne Angestellte und Teampartner.

Während in den übrigen Wirtschaftsbereichen 24 % der Gründer mindestens ein Fachhochschulstudium beendet haben, sind es in der Kreativwirtschaft sogar 37 %. Signifikant unterschiedlich ist auch die Präferenz der „Kreativen“ bei der Wahl des Ortes: rund die Hälfte gründet in einer Stadt (mehr als 100.000 Einwohner) - bei den übrigen Gründungen liegt der entsprechende Teil nur bei knapp 30 %. Insbesondere in den drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg, Bremen sind Gründungen der Kreativwirtschaft stark vertreten; außerdem favorisieren viele von ihnen die wirtschaftstarken Flächenstaaten Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg.

 

Die Studie stellte außerdem fest, dass Gründer in kreativen Bereichen grundsätzlich keine höheren Finanzierungsschwierigkeiten als Gründer in anderen Bereichen haben - eher umgekehrt. Grund dafür ist, dass ihre Gründungsvorhaben seltener und weniger Finanzmittel benötigen, da sie kleiner dimensioniert sind.

 

Die Studie:
Für die vorliegende Analyse "Fokus Innovation: Gründungen in der Kreativwirtschaft" wurden die Daten des KfW Gründungsmonitors aus den Jahren 2007 bis 2010 zurückgegriffen. Der KfW Gründungsmonitor ist die jährlich erscheinende Analyse, repräsentative Untersuchung zum Gründergeschehen in Deutschland. Als einzige Studie berücksichtigt sie nicht nur Voll- sondern auch Nebenerwerbsgründungen.

 

Quelle: www.kfw.de