Freitag, 21. November 2014 | News | Blog, Gründernews

Ins Zeitgeschehen eintauchen - Kontextlab

Für ihr Gründungsvorhaben Kontextlab bekommen Julia Köberlein und Bernhard Scholz seit 01. Juli 2014 das EXIST-Gründerstipendium. Wir haben sie zu ihrer innovativen Idee - ein crossmediales politisches Magazin zu entwickeln - und zu ihren bisherigen Erfahrung zum EXIST-Gründerstipendium befragt.

Julia Köberlein und Bernhard Scholz, die Gründer von Kontextlab

Julia Köberlein und Bernhard Scholz, die Gründer von Kontextlab

Bitte stellen Sie Ihr Projekt kurz vor?
Unser Projekt heißt Kontextlab. Wir, das sind die Initiatoren und Exist-Stipendiaten Julia Köberlein und Bernhard Scholz, entwickeln bei Kontextlab ein kosmopolitisches Magazin. Dieses Magazin wird dem Leser das Durchstöbern, Entdecken und tiefe Eintauchen in aktuelle Themen des Zeitgeschehens ermöglichen. Wir nutzen Methoden und Technologien, die das bestmögliche Verstehen der Inhalte in den Mittelpunkt stellt. Es wird zunächst online erscheinen. Die technische Umsetzung soll Herr Erich Seifert verantworten, der uns in diesen Fragen schon eingehend beraten hat.

Wie kam es zu dieser Idee?
Am Anfang stand 2009 wohl das latente Gefühl, Themen des aktuellen Zeitgeschehens trotz häufigem und vielfältigem Medienkonsums nicht mehr zu verstehen. Wie kann man sich eine eigenständige Meinung bilden, wenn man gar nicht wirklich weiß, welches die komplexen Zusammenhänge und Verzweigungen eines Sachverhalts sind?

Frau Köberlein entwickelte in ihrem Masterstudium an der ZhdK in Zürich daraufhin das Magazin „Kontext:“ – welches sogar den „European Newspaper Design Award“ gewann und für den „Bayrischen Staatspreis für Nachwuchsdesigner“ nominiert wurde. In der Folgezeit bekamen wir viel außerordentlich positives Feedback von potentiellen Lesern, zum Beispiel: „Ab wann kann ich das kaufen?“, sowie einigen sehr etablierten Journalisten. Da haben wir beschlossen, dass das Projekt nicht in der Schublade verschwinden soll. „Kontext:“ dient uns nun als Ausgangspunkt. Ein EXIST-Gründerstipendium unterstützt uns bei den ersten Gründungsschritten.

Sahen oder sehen Sie sich mit Schwierigkeiten konfrontiert, mit denen Sie bei Projektbeginn nicht gerechnet hätten?
Da keiner von uns bisher ein Unternehmen gegründet hat, sind natürlich viele Aspekte neu und wir lernen gerade sehr viel, insbesondere was die betriebswirtschaftlichen Fragen und beispielsweise den Vertrieb angeht. Zu Anfang des Projekts waren uns die Prozesse hinter unserer Förderung noch ein Rätsel. Jetzt wissen wir, dass man alles möglichst frühzeitig angeht und immer erst alles abklärt damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Außerdem hatten wir nicht erwartet, dass wir von so vielen Seiten Hilfe und Tipps bekommen würden, was wirklich fantastisch ist, aber all das zu sortieren braucht mehr Zeit als wir erwartet hatten.

Sie erhalten seit Juli Förderung im Rahmen des EXIST-Gründerstipendiums. Was sollten Gründer in Bezug auf die Antragstellung beachten?
Das Projekt Kontextlab ist bei EXIST eher ein Exot, da es keinen rein technischen Ansatz verfolgt. Davon haben wir uns nicht abschrecken lassen – wir denken, wir konnten die Prüfer mit einem sehr detailliert ausgearbeiteten und schlüssigen Ideenpapier, der Fokussierung auf den Kundennutzen sowie einem langen Atem überzeugen. Wichtig ist aus unserer Sicht auch, dass klar herausgestellt wird, warum genau dieses Team das Projekt erfolgreich umsetzen kann. Außerdem ist die erste Seite, das Executive Summary, entscheidend, um vom ersten Moment an zu begeistern.

Wie sind Ihre Erfahrungen in Bezug auf Antragstellung und Abwicklung?
Die Antragstellung ist für das EXIST-Programm gut überschaubar und durchaus in vertretbarer Zeit machbar. Die Formalien sind klar angegeben und können nacheinander abgehakt werden. Für das Schreiben des Ideenpapiers brauchten wir dann verhältnismäßig wenig Zeit, da wir das Projekt schnell klar formulieren konnten. Von anderen Teams haben wir gehört, dass sie mehrere Monate an der Fertigstellung arbeiteten. Mehrere Wege führen also auch hier nach Rom. Nach dem Absenden des Antrags hieß es dann warten und als wir erfahren haben, dass unser Antrag im ersten Schritt nicht angenommen wurde, besserten wir im vorgegebenen Zeitrahmen nach. Man muss also immer am Ball bleiben. Danach ging alles sehr schnell und in Abstimmung mit dem Projektträger Jülich konnten wir sehr flexibel den Förderzeitraum wählen um optimal starten zu können. Wir sind sehr froh, dass wir diese Möglichkeit bekommen haben, um das Magazin unter optimalen Bedingen zu entwickeln.

Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg.