Fördermittel für Digitales Zentrum Schwaben

Die gemeinsame Bewerbung der IT-Gründerzentrum GmbH (aiti-Park), des Branchennetzwerkes aitiRaum e.V., der Stadt Kempten und der Allgäu GmbH für das Digitale Zentrum Schwaben gehört laut Entscheidung einer Expertenjury zu den ausgewählten Konzepten im Rahmen des „Wettbewerbs zur Förderung von Gründerzentren und Netzwerkaktivitäten im Bereich Digitalisierung“.

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Für den Regierungsbezirk sind demnach zwei Infrastruktureinrichtungen in Augsburg und Kempten geplant. Die Netzwerkaktivitäten sollen die gesamte Region vom Allgäu über den Wirtschaftsraum Augsburg bis nach Nordschwaben umfassen und bereits zum 1. Januar 2017 starten.

Mitte Mai hatte die IT-Gründerzentrum GmbH (aiti-Park) gemeinsam mit dem Netzwerk aitiRaum e.V., der Stadt Kempten und der Allgäu GmbH im Rahmen des „Wettbewerbs zur Förderung von Gründerzentren und Netzwerkaktivitäten im Bereich Digitalisierung“ des Bayerischen Wirtschaftsministerium die Bewerbung für die Fördermaßnahme eingereicht. Am 28.06.2016 wurde nun in München die Entscheidung der elfköpfigen, vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie benannten Jury, bekannt gegeben. Unter den neun ausgewählten Konzepten befindet sich auch das gemeinsame Papier aus Schwaben.

Dr. Kurt Gribl, Oberbürgermeister der Stadt Augsburg, erklärt hierzu: „Mich freut insbesondere der überregionale und kooperative Gedanke hinter dem Großprojekt. Die thematische Ausrich-tung des Antrages passt hervorragend zu den regionalen Strukturen und Entwicklungen im Zuge der Digitalisierung in Schwaben und im Wirtschaftsraum Augsburg. Im Hinblick auf unsere produktionsorientierte Wirtschaftsstruktur und die damit einhergehenden Chancen der Digitalisierung sehen wir deshalb hervorragende Voraussetzungen, um die Zielsetzungen des Förderprogramms zu erreichen und die digitale Wertschöpfung zu erhöhen.“

Dem stimmen auch die beiden Landräte Martin Sailer und Dr. Klaus Metzger zu. Die Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg sind neben der Stadt Augsburg Gesellschafter der IT-Gründerzentrum GmbH. „Mit dem digitalen Gründerzentrum kann gerade für den Mittelstand im Wirtschaftsraum Augsburg ein wichtiger Impuls gesetzt werden. Somit haben gerade kleinere und junge Unternehmen die bestmögliche Hilfestellung bei innovativen Entwicklungen für die Herausforderungen des neuen digitalen Zeitalters“, so der Landrat des Landkreises Augsburg Martin Sailer. „Der Landkreis Aichach-Friedberg setzt sich in vielen Bereichen dafür ein, dass Betriebe optimale Rahmenbedingungen für ihre zukunftsfähige Entwicklung vorfinden. Daher ist es nur konsequent, dass er auch das Förderprojekt „Digitales Gründerzentrum“ unterstützt, von dem gerade der Mittelstand insbesondere durch die geplanten umfangreichen Netzwerkaktivitäten profitieren kann“, äußert sich Dr. Klaus Metzger, Landrat des Landkreises Aichach-Friedberg.

„Die Stadt Kempten setzt sich aktiv für die Entwicklung und Umsetzung eines digitalen Zentrums in räumlicher Nähe zur Hochschule Kempten ein. Das digitale Gründerzentrum ist dabei wichtiger Motor für die Entwicklung eines kreativen und innovativen Raums für digitale Gründer im Allgäu. Neben der Stärkung der Gründerszene im Allgäu bietet das Zentrum Unternehmen in der Region ein Innovationscluster zur Digitalisierung. Das Digitale Gründerzentrum ist für uns ein bedeutendes Zukunftsprojekt“, so Thomas Kiechle, Oberbürgermeister der Stadt Kempten.

Eva Weber, Aufsichtsratsvorsitzende der IT-Gründerzentrum GmbH, sagt: „Die Digitalisierung als zentrales Thema in der Produktion stellt nicht nur für etablierte Unternehmen im Wirtschaftsraum eine Herausforderung dar, sondern schafft gerade auch für Gründer und Start-ups eine herausragende Chance sich neue Marktnischen zu erschließen. Neben der Förderung innovativer unternehmensnaher Dienstleistungen verfolgt die IT Gründerzentrum GmbH mit dem Förderprojekt „Digitales Gründerzentrum“ konsequent das Ziel des Wirtschaftsraums sich als IT-Kompetenzzentrum zu profilieren und die Technologiegründerszene wertsteigernd zu stimulieren.“

Stefan Schimpfle, Geschäftsführer der IT-Gründerzentrum GmbH freut sich, dass das gemeinsame Konzept Berücksichtigung gefunden hat. „Es ist wichtig, dass eine Vernetzung zwischen Gründern, Mittelstand und Industrie stattfindet. Wir haben mit dem Digitalen Zentrum Schwaben die Möglichkeit, ein optimales Umfeld zu schaffen, in dem Start-ups und etablierte Unternehmen gegenseitig voneinander profitieren. Die Infrastruktur des Zentrums soll am Standort Augsburg als Innovationsökosystem sowohl von Start-ups als auch KMUs genutzt werden können“, so Schimpfle.

Auch Klaus Fischer, Geschäftsführer der Allgäu GmbH äußert sich zufrieden zur Jury-Entscheidung: „Die Unternehmen im Allgäu haben nun mit dem digitalen Zentrum Schwaben eine Ideenschmiede in der Region. Langjährige erfolgreiche Firmen können im Allgäuer Netzwerk gemeinsam mit jungen Gründern Ideen für die Zukunft entwickeln.“

Am Puls der Digitalisierung – Ökosystem für Start-ups und den Mittelstand
Das Digitale Zentrum Schwaben soll ein Kompetenzzentrum als zentrale Informationsstelle werden, den Wissenstransfer und die Umsetzung neuer Produkte und Geschäftsmodelle vorantreiben, mit Best-Practice-Beispielen die Digitalisierung erlebbar machen sowie einen aktiven Beitrag zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes leisten. Existenzgründer mit digitalen Geschäftsmodellen sollen in den für Augsburg und Kempten angedachten Gründerzentren optimale Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Entwicklung erhalten. Im Rahmen der Netzwerkaktivitäten, deren Beginn bereits für Januar 2017 vorgesehen ist, soll ein Ökosystem für Existenzgründer und etablierte Unternehmen entwickelt und die individuellen Standortvorteile der Digitalisierung gehoben werden.  Nach der heutigen Jurybekanntgabe müssen nun alle formal notwendigen Entscheidungen für die Umsetzung in die Wege geleitet werden.

Finanzierung und Fördervolumen – Aktive Beteiligung der Wirtschaft erforderlich
Das in der Bewerbungsskizze angegebene Fördervolumen beträgt rund 8 Mio. Euro (davon 6,8 Mio Euro für Infrastruktur und 1,1 Mio. Euro für die Netzwerkaktivitäten). Für die Netzwerkaktivitäten ist zudem eine Kofinanzierung in Höhe von 50 % der zuwendungsfähigen Kosten über den Bewilligungszeitraum von max. 5 Jahren erforderlich. Diese soll durch die Wirtschaft der Region eingebracht werden. Die Förderung des Digitalen Zentrums Schwaben erstreckt sich über drei Jahre, mit der Option auf eine Verlängerung um weitere zwei Jahre. Der formale Antrag für das Digitale Zentrum Schwaben soll nach den Entscheidungen der beteilig-ten Gebietskörperschaften bis Ende September bei der Bezirksregierung Schwaben eingereicht werden.

Partner
Unterstützt wurde die Bewerbung durch ein breites Bündnis von zahlreichen Unternehmen der Region, den Gesellschaftern der IT-Gründerzentrum GmbH darunter die Stadt und der Landkreis Augsburg sowie der Landkreis Aichach-Friedberg, der Stadt Kempten, den beiden Wirtschaftskammern, der Universität Augsburg sowie den Hochschulen Augsburg und Kempten. Über das TCW Nördlingen wird der Raum Nordschwaben in die Netzwerkaktivitäten integriert. Auch die für die Region wichtige Umweltbranche ist über das Umwelt-Technologische Gründerzentrum UTG eingebunden.

Über den aitiRaum
Unter dem Dach des aitiRaums bilden der gemeinnützige Verein aitiRaum e.V. und das Technologie- und Gründerzentrum aiti-Park mit den beiden Initiativen eBusiness-Lotse Schwaben und IT-Offensive Bayerisch-Schwaben das Zentrum und Netzwerk der digitalen Wirtschaft in der Region. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten steht der Austausch von Erfahrungen, Wissen, Kontakten und Ideen. Für innovative Start-ups und ITK-Unternehmen bietet der aitiRaum vielfältige Unterstützungsleistungen und ein aktives Netzwerkmanagement. Anwender und Entscheidungsträger erhalten Impulse und Lösungsansätze für die Nutzung moderner IT- und Kommunikationslösungen. Über 1500 Unternehmen und Entscheider nutzen jährlich die Angebote des Netzwerkes.

Über die Allgäu GmbH
Die Allgäu GmbH ist die offizielle Entwicklungs- und Marketingorganisation für das Allgäu in den Bereichen Tourismus, Standort, Marke. Vier Landkreise, drei kreisfreie Städte und die Allgäuer Wirtschaft verfolgen mit diesem Zusammenschluss gemeinsam ein Ziel das Allgäu als Standort für Menschen, Gesellschaft und Wirtschaft voranzubringen. Im Rahmen der Gründerregion Allgäu, einem Zusammen-schluss von über 65 Netzwerkpartnern in der Region, finden Gründer innovative und gründerfreundliche Angebote und Unterstützungsangebote. Besonderheit sind dabei die interaktiven und jungen Formate wie Allgäuer Gründerbühne, Gründerstammtische Allgäu in Kempten, Memmingen und Kaufbeuren sowie die Gründerwoche Allgäu mit jährlich über 35 Veranstaltungen.